Verschlafene Fischerdörfer, leere Strände und Hummer an jeder Ecke - Nova Scotia

Da bin ich nun. Kanada. Wow. Klingt irgendwie weit weg, aber weit weg fühle ich mich gar nicht. Liegt wohl auch daran, dass ich mich im Osten des Landes befinde und daher auch räumlich noch gar nicht so richtig weit von Deutschland bzw. Europa weg bin. 5.500 km um genau zu sein. Mal zu Vergleich, ans andere Ende Kanadas nach Vancouver sind es noch einmal 4.500 km Luftlinie.

Bei der Einreise/Immigration war ich ehrlich gesagt schön nervös. Nach 50 Minuten Anstehen sagte die Beamtin nur „Welcome to Canada“, tackerte mir mein Visum in den Reisepass und das war es. Kurz und schmerzlos. Super, läuft!

Typisches kanadisches Essen: Poutine

Nach einer viel zu kurzen ersten Nacht im Hostel mit ein paar Bierchen und dem typischen kanadischem Essen „Poutine“ startete mein Kanada-Abenteuer mit der Australierin Naomi.

Zu Erklärung: Poutine, das sind Pommes mit Bratensoße und Käse. In Kanada gibt es überall Poutine-Imbisse und die Leute hauen sich das hier in Unmengen rein... Ist geil, vor allem als Kater-Essen, ist superlecker aber auch echt fies.

Auch auf unserem Roadtrip stellte sich das Wetter als semigut heraus und schon am ersten Tag regnete es fast durchgehend. Ätzend, vor allem weil wir relativ lange auf eine Mitfahrgelegenheit warten mussten und campen wollten. Nach einer ziemlich langen Wartezeit hatten wir Glück und Neville hielt an. Neville, ein 85jähriger Herr, war gerade auf dem Weg zu seinem Wochenendhaus. Seit 30 Jahren hat er das Ferienhaus und kennt die Gegend wie seine Westentasche. Das zeigte er uns auch und erklärte uns jede Brücke, jede Bucht und jede Straße. Er fuhr uns dann sogar noch in die nächste Stadt (60 km weiter!) und ludt uns zum Essen in ein Restaurant ein.

Wie gastfreundlich und großzügig die Kanadier doch sind!

Die Nacht war dann ziemlich kalt, war vielleicht keine gute Idee mit einem +15° Comfortzone Schlafsack nach Kanada zu reisen...

Der hilfsbereite Neville aus Nova Scotia.

Am zweiten Tag lief das trampen schon besser und wir kamen nachmittags am Cape Breton (Cabot Trail) an und machten uns direkt zu unserer ersten Wanderung auf, den Skyline Trail über 9,2 km.
Der Skyline Trail am Cape Breton ist wunderschön und echt zu empfehlen.
 
Der Plan war eigentlich in dieser Nacht wieder zu campen aber zum Glück fanden wir eine kleine Hütte (die wohl eher für Notfälle dienen soll) und schliefen einfach drinnen mit Feuer im Ofen.


 

Am nächsten Tag ging es am Cabot Trail weiter aber irgendwie steckten wir in Cape North, einem superkleinen Kaff fest und dann fing es auch noch an zu schütten wie blöd und wir mussten uns erstmal eine Stunde unterstellen.
Wie so oft auf unserem Trip hatten wir Glück im Unglück und das 60-jähriges Paar, dass uns mitnahm hatte so Mitleid mit uns, dass sie uns zuerst mit in ein Restaurant mitgenommen und uns zum Essen einladen und schließlich mit nach Hause genommen haben um uns im Gästezimmer schlafen zu lassen. Das Haus war wunderschön an einer Bucht gelegen und wir hatten das Glück einen superschönen Sonnenuntergang zu sehen.

 

Der Cape Breton ist bekannt für seine Hummer, die hauptsächlich Anfang Mai gefangen werden. Immerhin hatten wir in unserem geschenkten Seafood-Teller im Restaurant Hummer mit dabei und sind so zu unserem ersten Hummer Kanadas gekommen. Einen Tag später haben wir uns dann als Snack auch noch einen 8,50 $-Hummer (6 Euro) im Fischladen gegönnt.

 

Innerhalb von 6 Tagen in Kanada sind  wir nun schon zweimal von Fremden in ein Restaurant und nach Hause eingeladen worden. So kann es weiter gehen. Ich bin von der Gastfreundlichkeit der Kanadier wirklich beeindruckt.

 

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