Die Newfies

Die „Newfies“, das sind die Ostfriesen Kanadas. Es gibt wahrscheinlich genauso viele Witze über die Newfies wie bie uns über Ostfriesen. Neufundland hat witzigerweise auch eine eigene Zeitzone, sie sind eine halbe Stunde hinter Nova Scotia und daher werden Witze darüber gemacht, dass die Newfies langsamer sind als der Rest Kanadas.

 

Mit der Fähre ging es über Nacht von Nova Scotia nach Newfoundland. Da im Mai noch Nebensaison ist mussten wir eine Fähre nach Portes aux Basques nehmen. Portes aux Basques liegt südwestlich der Insel und 900 km entfernt von St. Johns. Und da wir die gleiche Fähre auch wieder zurück nehmen mussten, müssen wir auch die 900 km wieder zurück trampen...

Insgesamt 10 Stunden saßen wir in diesem LKW auf dem Weg nach St. John's

 

 

Nach einer viel zu kurzen Nacht auf der Fähre stellten wir uns mit unserem St.Johns-Schild an den Ausgang des Boardrestaurants und fragten Leute ob sie uns mitnehmen könnten. Schließlich fanden wir einen zweifelhaft aussehenden Truckfahrer, der uns anbot uns mitzunehmen. Nicht genug, dass wir so eine weite Strecke mit dem schrägen Typen vor uns hatten noch dazu sind hatte der Truck zwei Anhänger und war so langsam, dass wir mit 30 km/h entlang getuckert sind.

Zu guter Letzt verstand ich kein Wort, da der Fahrer so einen starken Akzent hatte. Das waren wohl die längsten 10 Stunden meines Lebens. Ich war so froh meine Freundin Naomi an meiner Seite zu haben. Sie als Australierin hat den guten Mann besser verstanden und musste für mich das Reden übernehmen.

Auf dem Plan in Newfoundland standen für uns der East Coast Trail und der Gros Morne National Park. Wir entschieden uns zuerst nach St. John’s zu fahren, da das Wetter erst einmal schlecht bleiben sollte und wir dann doch lieber in einem Haus und nicht bei 5 Grad in unserem Zelt und mit einem +15° Schlafsack schlafen wollten.

 

Glücklicherweise fanden wir dann auch recht spontan einen Couchsurfer, Travis. Super entspannter Typ und es machte ihm nichts aus, dass wir nicht wussten wie lange wir bleiben wollten. Wir schauten uns zuerst die Stadt an, gingen ein bisschen wandern und planten unsere East Coast Trail Wanderung.

An einem Abend haben wir die berühmte George Street kennengelernt und sind in den Genuss unseres ersten Pub-Abends gekommen. Nach 2 Bierchen zuhause ging es gemeinsam mit Travis in ein Pub mit viiiiel zu teurem Bier, 8,50 Dollar für eine Halbe. Aber immerhin hatte wir Live Musik und es schmeckte dann doch und wir alle hatten ziemlich gute Laune.

 

Schließlich hatten wir dann noch unsere East Coast Wanderung geplant. Rucksäcke und Essen waren schon gepackt aber als wir am Tag der Wanderung aufgestanden sind und aus dem Fenster geschaut haben war alles weiß.

Es hatte geschneit! Und das im Mai!

 

Also verschoben wir unsere Wanderung kurzerhand und gingen dafür ins Museum. Die Wanderung sollte am Tag darauf starten. So konnte uns auch Travis und seine Hündin Rosie begleiten da er am Wochenende frei hatte. Im Endeffekt sind wir nur zwei Tage gewandert und am Sonntag sind wir spontan mit Travis wieder zurück gefahren weil sein Bruder uns zum sonntäglichen Familien-Truthahnessen eingeladen hat. Truthahn zuhause klang dann doch verlockender als Couscous mit Soße auf dem Campingkocher.

Der East Coast Trail ist wirklich toll und empfehlenswert.

 

Es sind kaum andere Wanderer unterwegs und man kann die Stille und die tolle Küstenlandschaft genießen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt einen Teil zu wandern.

Mehr zum über 300 km langen East Coast Trail findet ihr HIER.

 

Gros Morne Nationalpark

Weiter ging es dann zum Gros Morne Nationalpark. Leider wurde das Wetter wieder schlechter als wir ankamen. Als wir von unserer ersten Mini-Wanderung klatschnass zurück kamen und den restlichen Tag nicht im Zelt verbringen wollten gingen wir in ein Restaurant um Zeit totzuschlagen. Das bekam dann die Bedienung des Restaurants spitz und hat uns kurzerhand mit nach hause genommen und wir konnten in der alten Wohnung der Schwiegermutter kostenlos übernachten. Gemeinsam mit der Familie haben wir einen super angenehmen Abend am Lagerfeuer verbracht mit einigen Drinks und mit selbst geschossenem und eingelegtem Elchfleisch.

Schließlich sind wir bei gutem Wetter auch noch zu einigen Wanderungen gekommen, nämlich am Western Brook Pond und Green Gardens.

Informationen zum Gros Morne Nationalpark findet ihr HIER.

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