Wochenlang war ich nur im Whistler Bikepark und Squamish biken. Nicht, dass ich alle Trails geschafft habe oder mich gelangweilt hätte. Ich musste einfach mal raus, was anderes sehen. Also habe ich mir meine Freundin geschnappt und wir sind auf einen kleinen Roadtrip gefahren um den Bikepark in Silverstar und Sun Peaks auszuchecken. Erstes Ziel war Kamloops, das in der Nähe vom Sun Peak Resort liegt. Das Mountainbike-Mekka Kamloops ist vor allem wegen der Bike Ranche für viele Biker ein Begriff. Glücklicherweise habe ich einen Kumpel in Kamloops, der mich schon sehr oft aufgenommen hat.

Sunpeaks ist eines der größten Skigebiete in Kanada und liegt in British Columbia, 60 km entfernt von Kamloops. Der Ort liegt auf ca. 1.200 m Höhe und das Skigebiet geht bis 2.082 m. Und da die Kanadier so Mountainbike-begeistert sind, kann man im Sommer dort in einem perfekt geshapten Park downhillbiken. Der Sessellift Sunburst Express bringt euch auf 1.850 m. Vom Lift aus kann man direkt in verschiedene Trails starten. Oder man radelt noch etwas weiter und hat noch mehr Trails, die man fahren kann. Es gibt so viele Möglichkeiten! Im Sommer kann man auch überall superschöne Alpenblumen neben den Wegen entdecken.

Der Boden ist so komplett anders als in Whistler, Squamish oder North Vancouver. Die Luftfeuchtigkeit in den eben genannten ist viel höher, weil es näher an der Küste liegt. In Sun Peak ist es trocken (und es war heiß an dem Tag) und die Trails bestehen teilweise zu einer 10cm Staubschicht. Teilweise sind die Trails supersteil und man hat wegen dem losen Staub und Geröll keinerlei Kontrolle. Wie so oft heißt es hier: Wer bremst, verliert.

Mein Kumpel ist Stammgast im Bikepark und hat uns deshalb viele Empfehlungen gegeben. Wir sind durch ihn Trails gefahren, an die wir uns sonst nie rangetraut hätten. 🙂

Angefangen haben wir mit den mittelschweren, die leichten haben wir gleich gelassen. Aber sogar schon bei der allerersten Abfahrt bin ich auf der mittelschweren Strecke „Root Dog“ geflogen… eieiei. Aber zu meiner Verteidigung: Wie der Name des Trails schon sagt – er war von Wurzel überzogen, enge Kurven eng zwischen Bäumen hindurch und ich war einfach noch nicht warm gefahren.

Nach ein paar weiteren mittelschweren haben wir uns schließlich auf ein paar schwarze getraut. Und auch die gingen – mehr oder weniger gut. Vor allem ein paar Stellen auf dem Trail „DH“ haben mir echt Angst eingejagt. Kerzengerade eine steile Rinne runter und das auf purem Staub und keine Möglichkeit zu bremsen. Puh…

Schließlich haben wir uns an eine Empfehlung meines Kumpels gewagt – und zwar an eine Double Black Diamond. Der Trail heißt „Sweet One“. Man erreicht den Trail, in dem man vom Lift aus noch etwas weiter fährt. Zuerst steigt man in den schwarzen Trail „Sugar“ ein, der dann weiter zu „Sweet One“ führt. Oh, was hatten wir für einen Spaß! Klar, die Trails haben ein paar Tricky Stellen, aber trotzdem war alles machbar. Natürlich immer mit einer ordentlichen Portion Adrenalin.

Ich glaube, wir waren einfach immernoch voller Adrenalin, sodass wir auf die Idee gekommen sind, eine andere Double Black Diamond auszuprobieren. Für jeden, der es nicht weiß: Double Black Diamonds are for experts only. Ich kann schon eines vorweg nehmen: Es war eine schlechte Idee. Zur „Vorbereitung“ haben wir vorher ein YouTube Video angeschaut. Wie man ja eigentlich weiß: In einem YouTube Video schaut alles immer nicht so steil aus, wie es eigentlich ist. Das haben wir dann auf dem Trail gesehen. Der Biker im Video ist auch ständig gestürzt und wir haben uns einfach eingeredet, dass es wohl kein guter Fahrer ist. haha

„Honey Drop“ sollte es werden. Jetzt weiß ich auch, warum es Drop heißt… Der Trail ist einfach nur krass steil mit teilweise 4 oder 5 Drops hintereinander. Zum Glück konnten wir an einer Seitenüberquerung aussteigen aus dem Trail. Es wurde dann so steil, dass wir nicht mal mehr hätten laufen können.

Danach haben wir noch einmal „Sugar“ und „Sweet One“ probiert, aber zu dem Zeitpunkt hatten wir einfach keine Kraft mehr und die Abfahrt war ein Kampf.

Aber zum Glück gibt es in Sun Peaks so viele Möglichkeiten und so konnten wir zum Schluss die etwas leichteren Trails Fahren.

Sun Peaks ist auf jeden Fall einen Roadtrip wert, wenn man in British Columbia ist. Der Bikepark ist zwar um einiges kleiner als Whistler, aber dafür trotzdem noch viel größer als wir uns das in Europa vorstellen können. Und es ist, bzw. war an den Tagen, an denen ich da war, nicht so überlaufen wie Whistler. Ich würde immer wieder in Sun Peaks downhill biken gehen.

 

Sun Peaks Stats:

  • 1 Sessellift
  • Über 65 km Trails
  • Dirt Jump Park

Weg nach Sunpeaks:

  • Von Vancouver: ca. 420 km, 4,5 Stunden
  • Von Whistler: ca. 360 km, 4,45 Stunden

Kosten Tagesticket:

  • 59 CAD (ca. 38 Euro)

Website: https://www.sunpeaksresort.com/bike-hike/bike/bike-park

 

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